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Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - Die Illusion erwachsen zu sein

Sylvia Reifegerste

Sylvia
Reifegerste

Die Illusion erwachsen zu sein

Erwachsen - und doch gefangen im Kindverhalten

Kapitel: 16

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Widerstände beim menatalen Training

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Die Illusion erwachsen zu sein

Erwachsen - und doch gefangen im Kindverhalten
Die Urverletzung und ihre Folgen
von Sylvia Reifegerste


Kapitel 16:
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Widerstände beim mentalen Training.


Liebe Leserin, lieber Leser.

Gewohnheiten sind uns alle lieb und teuer und wir haben es schwer, wenn wir sie verlassen möchten. Das liegt daran, dass wir unbewusst Angst vor dem neuen Unbekannten haben und uns davor fürchten, dass das Neue mit etwas Negativen verbunden sein könnte. Das ist natürlich Quatsch, dennoch wirkt dieser Umstand so massiv, dass wir ihn nicht ignorieren können. Es wird nämlich grundsätzlich bei einem Wunsch der Veränderung immer ein Widerstand ausgelöst.

Wenden wir das mentale Training an, so können wir davon ausgehen, dass wir es mit inneren Widerständen zu tun bekommen. Diese könnten bereits nach einigen Tagen auftreten und uns z.B. suggerieren, dass das mentale Training sowieso der größte Mist ist und wir alles umsonst machen. Eine innere Stimme könnte Ihnen abraten, mit dem mentalen Training weiter zu machen. Es gibt auch passive Widerstände. Hiermit haben wir es zu tun, wenn wir das mentale Training einfach an einem Tag vergessen. Dabei ist immer zu bedenken:
Jeder Veränderungswunsch löst in uns einen Widerstand aus.


Wie entstehen überhaupt Gewohnheiten?

Alles was wir regelmäßig tun, wird zur Gewohnheit, d.h. wir tun es automatisch ohne bewusst darüber nachzudenken. Gewohnheiten sind für unseren Alltag unerlässlich. Stellen Sie sich vor, Sie hätten jetzt im Augenblick bewusst darauf zu achten, dass Sie aufrecht sitzen oder darauf, wie Sie den Kopf und Ihre Hände halten oder mit welchem Fuß Sie zuerst morgens aus dem Bett aufstehen. Es wäre für uns unmöglich, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, wenn es keine Gewohnheiten gäbe.

Gewohnheiten entlasten unseren Geist und Körper.
Wir alle haben Gewohnheiten, wie wir sitzen, gehen, essen, schreiben, jemanden begrüßen, lachen, uns anziehen, Auto fahren, Ärger zeigen, uns bedanken, usw.. Handeln wir einer Gewohnheit zuwider, dann haben wir den Eindruck etwas stimme nicht. Das geschieht schon dann, wenn wir probieren, auf der anderen als auf der üblichen Körperseite einzuschlafen. Unser Körper wird uns zunächst signalisieren, dass wir so unmöglich einschlafen können.

Bitte falten Sie jetzt einmal Ihre Hände wie zu einem Gebet. Wie haben Sie Ihre Hände gefaltet? Welcher Daumen ist oben? Der rechte oder der linke? Warum haben Sie ausgerechnet diesen Daumen nach oben gelegt? Das alles läuft automatisch ab und fällt unter die Gewohnheit. Falten Sie nun bitte Ihre Hände so, dass der entgegengesetzte Daumen oben ist. Wie fühlt sich das für Sie an? Kommt es Ihnen natürlich oder fremd vor? Sehr wahrscheinlich unnatürlich und fremd. Vermutlich haben Sie das Gefühl, etwas stimme nicht, weil es zu wider Ihrer Gewohnheiten ist.

Gewohnheiten sind wie ein bequemes Bett. Es ist leicht, sich darin zu betten, aber auch schwer, wieder herauszukommen.

Der Vorteil von Gewohnheiten ist:
Sie erleichtern Ihren Alltag und vergrößern Ihre Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun.

Der Nachteil von Gewohnheiten ist:
Wenn wir Gewohnheiten verändern möchten, dann kostet es ganz bewusste Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, trotz unguter Gefühle genau das zu tun, was wir als richtig erkannt haben.

Jeder, der eine Gewohnheit ablegen und eine neue Gewohnheit entwickeln möchte, hat 5 Phasen durchlaufen. Schauen wir uns diese an.


Die 4 Phasen des Umlernens von Gewohnheiten

  1. Wir entscheiden uns, eine Gewohnheit zu verändern und bereiten uns geistig darauf vor, z.B. sich mehr abzugrenzen und NEIN zu sagen.
  2. Dazu haben wir neu zu denken und auch anders zu leben. Das heißt, wenn wir mit einer Bitte konfrontiert werden, haben wir zu prüfen, ob wir dieser auch wirklich entsprechen möchten oder nicht.
  3. Wenn wir uns für das NEIN entschieden haben, werden wir uns zunächst merkwürdig fühlen, gerade so, als wäre es falsch und unnatürlich, dieser Bitte nicht zu entsprechen. JA zu sagen, würde uns um ein vielfaches leichter fallen, anstatt sich zu verweigern.
  4. Hier ist es wichtig sich NICHT von dem unguten Gefühl beirren zu lassen.

Die 4 Phasen des Umlernens sind konsequent jeden Tag anzuwenden. Das beinhaltet, sich wichtig und ernst zu nehmen. Ebenso haben wir zu schauen, was uns gut bekommt und was nicht. Konzentration und bewusstes Handeln sind während des Umlernens unerlässlich und zwar solange, bis das neue Verhalten in unser Blut und Fleisch übergegangen ist. Das kostet viel Aufmerksamkeit und Geduld. Das Umlernen ist dann abgeschlossen, wenn wir das Gefühl haben, dass wir schon immer so gelebt hätten. Das neue Verhalten erscheint uns dann völlig normal und natürlich.

Wenn wir eine Veränderung vornehmen möchten, werden wir immer mit diesen 4 Phasen zu tun bekommen. Daran führt kein Weg vorbei.


Unsere inneren Stimmen zeigen uns, wo wir im Widerstand sind

Es gibt unzählige kritische Stimmen, die uns während der Veränderungsphase durch den Kopf gehen könnten. Solche Gedanken, die im Übrigen völlig normal sind, können eine Veränderung behindern oder gar scheitern lassen.

Die inneren Stimmen haben jedoch eine positive Absicht, denn sie möchten uns vor negativen Erfahrungen bewahren und schützen. Daher sind sie skeptisch gegenüber allem Neuen. Das Beste was wir tun können ist, wenn wir uns einfach die Argumente dieser Stimmen anhören. Sie sind keinesfalls zu bekämpfen. Allerdings dürfen wir uns auch nicht von ihnen aufhalten lassen. In dem Fall könnten wir z.B. sagen:
"Danke für Deinen liebgemeinten Rat. Jedoch glaube ich daran, dass jedes Umlernen und auch jede Veränderung Zeit und Übung braucht. Ich habe mich dazu entschieden, neue Wege zu gehen und neue Erfahrungen zu machen. Ich bitte Dich, mich bei dieser Erfahrung positiv zu unterstützen".
Wir bedanken uns also immer für den Hinweis und gehen unseren Weg unbeirrt weiter.

Ob wir nun daran glauben, etwas zu können oder ob wir überzeugt sind, etwas nicht zu können: Wir behalten immer Recht.

Wenn wir alte Gewohnheiten überwinden möchten, fühlen wir uns eine zeitlang verunsichert und erleben einen inneren Kampf. Wenn wir neue Wege gehen möchten, ist dies unbedingt in Kauf zu nehmen. Wichtig ist es deshalb, sich zu motivieren, indem wir uns den Gewinn bewusst machen und die Belohnungen nie aus den Augen verlieren, die uns am Ziel erwarten.


Unser Gehirn

Bis jetzt haben wir darüber gesprochen, wie wir unsere kritischen Stimmen bewusst verändern können, indem wir die kritischen Überzeugungen durch neue motivierende ersetzen. Es gibt noch eine wirksame Methode, Veränderungen schneller voranzutreiben und das ist unser Gehirn.

Das menschliche Gehirn ist in zwei große Teile untergliedert. Bei den Rechtshändern ist die linke Hirnhälfte zuständig für Logik, Verstand, Schreiben, Lesen, etc., die rechte Hirnhälfte für Phantasie, Raumvorstellung, Kreativität, Gewohnheiten, etc. Die rechte Hirnhälfte ist auch zuständig für alte eingefahrene Einstellungen, sozusagen für das, was wir "im Schlaf können". Bei Linkshändern verhält es sich genau umgekehrt.

Was wir neu lernen, wird zunächst in der linken Hirnhälfte empfangen und verarbeitet. Die rechte Hirnhälfte übernimmt dann blind, was ihr von der linken gemeldet wird.

Beispielsweise ist in der rechten Hirnhälfte gespeichert, wie wir gehen, sprechen, essen, etc. Dort ist auch gespeichert, welches Bild wir von uns selbst haben. Wenn wir uns immer nur als Menschen betrachten, der andere unterstützen "muss", sich selbst mit seinen Wünschen hinten anzustellen hat, dann hat dieses Bild einen Einfluss auf unsere Gefühle und unser Handeln.

Außerdem ist die rechte Hirnhälfte zuständig für Gewohnheiten. Dort ist abgelegt, welche Verhaltensweisen wir uns angewöhnt haben, wenn an uns eine z.B. eine Bitte herangetragen wird, oder sich Menschen in unserer Umgebung schlecht fühlen. Dort ist z.B. gespeichert, ob wir uns verpflichtet fühlen zu helfen, weil wir den anderen wichtiger als uns selbst nehmen. Bei Linkshändern ist es die linke Hirnhälfte.

Um etwas zu verändern, haben wir uns nicht so zu sehen wie wir heute sind, sondern immer so wie wir sein möchten.

Das innere Bild von uns bestimmt unsere Persönlichkeit.
Das heißt, solange wir uns als einen Bedürfnis-Erfüller für andere sehen, solange fällt uns das NEIN sagen und somit auch die Abgrenzung schwer. Wenn wir uns dagegen als einen selbstbewussten Menschen anerkennen und wissen, wo unsere Grenzen sind und was uns gut tut, dann entwickeln wir auch die Persönlichkeit dazu und strahlen diese aus.


Eine weitere Methode, um Widerstände zu lösen.
Wenn die Widerstände sehr groß sind, können wir auch konkret daran arbeiten. Hierzu machen wir zunächst einen kleinen Test, der aus den folgenden Fragen besteht:

Übung/Test: Widerstände konkretisieren

  1. Warum möchten Sie dieses Ziel erreichen?
  2. Was genau möchten Sie dadurch erreichen?
  3. Was wird dadurch im Positiven entstehen?
  4. Welche negative Seite gibt es, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben?
  5. Was wird geschehen, wenn Sie Ihr Ziel nicht erreichen?
  6. Was ist das Positive daran? Also wenn Sie Ihr Ziel NICHT erreichen.
  7. Stellen Sie sich bitte vor, Sie haben Ihr Problem losgelassen. Wie sieht Ihr Leben dann aus. Beschreiben Sie bitte in allen Einzelheiten, wie sich dadurch Ihr Leben verändern wird.

Sofern Sie die Frage 5 nicht mit: "Das kommt nicht in Frage, ich erreiche mein Ziel" beantwortet haben, fehlt Ihnen der Glaube und die feste Überzeugung, dass Ihr Ziel für SIE erreichbar ist.

Wenn es bei der Frage 6 etwas Positives gibt, sofern Sie Ihr Ziel nicht erreichen, ist das sehr hinderlich für Ihre Zielsetzung. Solange es einen Nutzen gibt, wenn sie Ihr Ziel nicht erreichen, wird Ihr Unterbewusstsein das alte Muster nicht loslassen. Prüfen Sie daher, ob das Positive wirklich positiv für Sie ist. Sie erreichen Ihr Ziel viel leichter und schneller, wenn das Neue für Sie schmackhafter als das Alte ist. Das Gleiche gilt, wenn es etwas Negatives gibt, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben (siehe Frage 4).

Welche Gefühle haben Sie bei der Frage 7 in sich gespürt? Je lebendiger und positiver Ihre Gefühle sind, desto stärker und schneller erreichen Sie Ihr Ziel. Wenn die Beschreibung eher verhalten ist und vielleicht sogar Ängste aufgetreten sind, wird Ihr Unterbewusstsein mit aller Kraft das Neue verhindern. In diesem Fall klären Sie bitte, warum Sie Ängste mit Ihrem Ziel verbinden und mit welchem "Verhinderer" Sie es zu tun haben.

Schauen Sie sich nochmals Ihre Antworten an und überprüfen Sie, wo sich ein Widerstand befindet. Sofern sich herausstellt, dass es einen "Verhinderer" gibt, klären Sie bitte:

Machen Sie kein persönliches Thema und kein persönliches Drama aus dem Widerstand, wenn es einen gibt. Wird ein Widerstand verdrängt, führt dies unweigerlich zu einem erneuten Rückschlag.


Übung: Erlauben Sie dem Widerstand sich auszudehnen

Finden Sie heraus, worin der Widerstand genau liegt. Treten Sie dazu innerlich einen Schritt zurück und geben Sie dem Widerstand einen Raum sich auszudrücken.

Legen Sie Ihre Hände auf den Körperteil, wo Sie den Widerstand am stärksten fühlen.
Lassen Sie die Energien über Ihre Hände in diesen Teil Ihres Körpers fließen. Stellen Sie sich vor, dass die Energie den Widerstand nun langsam aufweicht. Spüren Sie, wohin diese Energie sich bewegen möchte. Unterstützen Sie sie dabei, weicher zu werden und durch die Kanäle zu fließen, ganz bis zum Ende und hinaus. Beeinflussen Sie den Verlauf der Energie dabei jedoch nicht

Machen Sie sich bitte bewusst, dass Energie immer fließen will. Daher brauchen Sie die Energie nicht in eine Form oder Richtung zu zwingen. Sie findet von ganz alleine ihren Weg. Das einzige was Sie jetzt tun können ist, den Energiestau sanft aufzutauen und den natürlichen Fluss der Energie zu unterstützen.

Wenn die Energien einen Ausgangspunkt aus dem Körper gefunden haben, das heißt, dass die Energie wieder frei fließt, hat sich der Widerstand aufgelöst und Ihren Körper verlassen. Ist dies nicht der Fall, wiederholen Sie die Übung, bis die Energie sofort und ohne Rückstände zu fließen beginnt und der Widerstand verschwunden ist. Dies ist der Fall, wenn Sie angenehme, aufregende, belebende Gefühle verspüren. Das ist der belebende Endzustand. Auch wenn es manchmal nicht gleich auf Anhieb klappt, ist diese Übung überaus hilfreich und wirksam.


Achten Sie auf eine gute innere und äußere Kommunikation

Wie wir uns im Leben verhalten, wird über unsere innere Kommunikation bestimmt. Wie wir selber mit uns innerlich reden, wie wir uns aufbauen, tadeln, kritisieren, motivieren usw.. hat Einfluss auf unser weiteres Verhalten und auch auf unsere Körperhaltung.

Jede Kommunikation, ob sie nun im Inneren oder im Äußeren geführt wird, ist eine Handlung und hat somit auch eine entsprechende Wirkung.

Wenn die innere Kommunikation ständig negativ, verneinend, depressiv und herunterziehend ist, werden bestimmte Signale im Körper aktiviert, die Einfluss auf die gesamte Haltung haben. Über die innere Kommunikation erzeugen wir somit gleichzeitig auch unser gesamtes Verhalten, nehmen Einfluss auf die Körperhaltung, sowie auf den Gesichtsausdruck und unseren Bewegungsablauf.

So wie wir im Inneren kommunizieren, so erleben wir die Welt im Außen.
Beim näheren Hinschauen wird klar, dass die Ursache für jedes Gefühl und für jedes Verhalten in unserer eigenen Kommunikation zu finden ist. Die innere Kommunikation ist somit ein riesiges Machtinstrument, was wir wunderbar nutzen können, um uns dorthin zu bringen, wo wir im Leben hin möchten. Unsere innere Kommunikation zeigt, wie wir auf Menschen zugehen, wie wir mit ihnen reden und wie unsere zwischenmenschlichen Beziehungen aussehen. Bei älteren Menschen ist oft zu sehen, wie ihre eigene Kommunikation gewesen sein "muss". Im Alter ist genau zu erkennen, wie die frühere innere Kommunikation abgelaufen ist und innerhalb welcher Grenzen sich ein Mensch in seinem Leben aufgehalten hat.


Die Praxis, das Handeln ist das A und O

Jeder der sein Leben positiv verändern möchte und Erfolg haben will weiß, dass das Handeln dabei das A und O ist. Nur unser Handeln schafft die Ergebnisse. Wissen alleine reicht somit niemals aus, wir müssen auch etwas tun. Es ist zwar schön vieles zu wissen und auch entsprechende Erkenntnisse zu haben, jedoch werden diese Erkenntnisse und das Wissen nicht umgesetzt, wenn wir nicht handeln. Dann wird sich kaum etwas in Ihrem Leben bewegen.

Machen Sie sich bitte immer wieder bewusst, dass Sie es selber in der Hand haben, wie Sie sich fühlen und was Sie dadurch in Ihr Leben ziehen.


Nochmal zurück zur Kernbotschaft:
Der enorme Einfluss der Urverletzung auf unser Leben

Im nächsten Kapitel geht es darum, was nach dem mentalen Training zu tun ist.


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Die Illusion erwachsen zu sein:
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier