Die Macht der kosmischen Gesetze
Kapitel:
Das Gesetz des Miteinander II:
Einfach vergeben
Jemanden zu verzeihen oder zu vergeben bedeutet, sich nicht mehr über das zu ärgern oder sich über das verletzt zu fühlen, was der andere gemacht, gesagt, nicht gesagt oder nicht getan hat. Es bedeutet eine Akzeptanz dessen, was es mit einem gemacht oder was es ausgelöst hat. Es bedeutet ebenfalls, Verständnis für uns und für den anderen zu haben. Alles, was uns durch andere betroffen gemacht hat, gibt Hinweise darauf, was noch verletzt ist und welcher Anteil in uns noch Heilung benötigt.
Jede Verletzung oder schmerzhafte Erfahrung zeigt somit genau, wo wir stehen und was noch aufzuarbeiten ist.
Nutze die Chance und schaue dir deine alten Verletzungen, deinen Kummer, dein Leid, deine Disharmonien an und kläre, welcher innere Teil in dir Heilung benötigt.
Wenn wir unsere verletzten Teile geheilt haben, fällt es uns leichter, dem anderen zu verzeihen. Wir erkennen in dem Moment, dass der andere uns nur geholfen hat, uns unseren wunden Punkt zu zeigen und, dass die ganze Situation eine Hilfestellung für unser Wachstum gewesen ist.
Arbeite deinen alten Ballast auf, und kläre jede Disharmonie zu dir selbst und auch die Disharmonien, die zwischen dir und anderen steht. Sobald du die Dinge geklärt und aufgearbeitet hast, mache eine Liste und vergebe den anderen Menschen und auch dir.
Sobald uns nichts mehr im Außen erschüttern bzw. aus der Fassung bringen kann, haben wir aus reinem Herzen verziehen. Es stellt sich dadurch ein innerer Frieden ein. Wir reagieren auf Herausforderungen mit Gleichmut und Gelassenheit. Unabhängig davon, was uns auch immer von anderen vorgeworfen wird, ob wir angegriffen, ausgelacht, abgelehnt oder verletzt werden, es betrifft uns nicht mehr und macht uns daher auch nicht mehr betroffen. Aus dieser Stärke heraus erkennen wir die Nöte und Hilfsbedürftigkeit der anderen und können entsprechend reagieren.
Nicht immer sind wir bereit, in die Vergebung zu gehen. Alles braucht seine Zeit und manchmal ist es auch sehr wichtig, die gesamte Emotionspalette zu durchleben Wenn sich herausstellt, dass die Zeit noch nicht reif für eine Vergebung ist, dann können wir uns bewusst dafür entscheiden, dass wir noch Zeit für die Aufarbeitung benötigen. Wir können in diesem Fall eine höhere Instanz um Unterstützung und um Erkenntnisse bitten. Das beinhaltet darum zu bitten, dass die Vergebung zunächst auf einer höheren Ebene stattfindet. Dies könnte wie folgt aussehen:
"Momentan bin ich noch nicht bereit (Namen nennen) zu vergeben, daher bitte ich mein Höheres Selbst (oder eine andere höhere Instanz) darum, der Person zu vergeben und mich in meinem Vergebungsprozess zu unterstützen. Danke."
Das Vergeben und Verzeihen spielt bei diesem Punkt ebenfalls eine wichtige Rolle. Solange wir nicht bereit sind zu verzeihen, halten wir die Vergangenheit aufrecht. Außerdem halten wir auch die Menschen, denen wir nicht vergeben können, im Negativen fest. Nach den universellen Gesetzen verbindet uns ein kosmisches Band mit allem, was wir ablehnen, verurteilen, kritisieren, hassen usw. Durch negative Gedanken erschaffen wir dieses Band und sofern es nicht wieder aufgelöst wird, wird hierüber neues Karma aufgebaut.
Nicht Vergeben beinhaltet auch, die Verantwortung für das, was geschehen ist, nicht zu übernehmen, sondern den anderen dafür schuldig zu sprechen. Nichtvergeben ist also auch eine Schuldzuweisung. Wenn wir davon ausgehen, dass unser Leben besser verlaufen würde, wenn sich andere Menschen (unsere Kinder, Partner, Chef, Kollegen usw.) anders verhalten würden, dann übernehmen wir keine Verantwortung für das, was in unserem Leben geschieht. Wir projizieren unsere Problematik auf andere Menschen und geben ihnen sogar auch noch die Macht über unser Wohlergehen.
Alles was uns im Leben begegnet, ob Menschen oder Situationen, hat etwas mit uns und unserem Lernprogramm zu tun.
Wir können auf andere projizieren, sie schuldig sprechen oder sie verurteilen, es ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass wir selbst für unser Verhalten verantwortlich sind. Wenn wir auf andere projizieren, nutzen wir nicht die Chance, aus der Situation zu lernen und uns weiterzuentwickeln.. Wir bleiben in den alten Mustern stecken und übernehmen keine Verantwortung für unser Leben. Wir übersehen nämlich die Chance, mehr über uns zu erfahren und über uns hinauszuwachsen!
Im Prinzip ist jede Projektion langweilig, denn sie bedeutet Stillstand und schwächt nur unnötig die eigene Energie. Viel lebendiger und spannender ist es herauszufinden, was das Ganze mit einem selber zu tun hat und wie die wahre Lektion aussieht.
Vergeben beinhaltet das Geben. Vergebung ist somit auch ein Geschenk, denn es löst alte Bindungen und macht uns frei. Lerne als erstes dir zu vergeben, denn erst dann kannst du auch anderen vergeben. Solange du dir selber nicht verziehen hast, kannst du auch anderen Menschen nur schwer verzeihen.
Verzeihen und wirkliches Herzensverzeihen sind zwei unterschiedliche Dinge. Verzeihen findet auf verschiedenen Ebenen statt und beginnt zunächst meistens mit der Bereitschaft und dem Wunsch, Frieden zu schließen und zu verzeihen. Sie findet somit zunächst nur im Kopf statt. Bis das Vergeben wirklich aus dem Herzen kommt, ist es oft ein sehr langer Weg, der von den unterschiedlichsten Emotionen begleitet wird. Wie lange dieser Weg dauert, hängt von der Tiefe der eigenen Verletzung und dem Heilungsprozess ab. Ob wir aus reinem Herzen oder aber nur vom Verstand heraus vergeben haben, können wir relativ leicht erkennen.
Verzeihen wir aus reinem Herzen, werden wir bei einer wiederholten Situation nicht mehr verletzt sondern anders reagieren. Da unser Inneres geheilt ist, wird es nicht mehr erneut verletzt, empört oder verärgert reagieren. Es wird uns somit nicht mehr betreffen und wir können gleich in das Verständnis gehen. Wir sehen in diesem Moment nur noch die Nöte unseres Gegenübers. Wir nehmen eine übergeordnete Position ein und gehen aus der eigenen Heilung heraus, anders mit der Situation um, als es früher der Fall war. Wir benötigen keinen Schutz und auch keine Verteidigungs- oder Angriffshaltung. Wir können unser Gegenüber für das, was er gerade gemacht hat, annehmen und ihm sofort verzeihen bzw. ihm das geben, was er wirklich in dieser Situation von uns braucht.
Spüren wir dagegen jedoch in dieser Situation erneut eine Betroffenheit, wie zum Beispiel Ärger, Groll, ungute Gefühle oder eine Verletztheit, handelte es sich um ein kopfgesteuertes Vergeben. Das bedeutet, die eigene Verletzung wurde noch nicht geheilt.
Erschaffen wir durch unsere Gedanken ein Ungleichgewicht, so erhalten wir die Chance, dieses Ungleichgewicht wieder auszubalancieren. Damit wir das überhaupt können, ziehen wir bestimmte Situationen, Ereignisse und Menschen in unser Leben. Daher kehren Gedanken, Urteile und Verhaltensweisen, die negativ sind, zu uns zurück. Dies ist ein fantastischer Kreislauf, denn wir werden dadurch immer wieder auf uns selber zurückgeworfen. Und das ist nicht als Strafe sondern als eine große Chance anzusehen. Denn wir haben so die Möglichkeit, uns bewusst anzuschauen, welcher Anteil in uns Hilfe und Heilung braucht.
Um dies zu erkennen, bedarf es zwar einiger Übung, dennoch lohnt es sich immer wieder erneut hinzuschauen. Durch den Spiegel unserer Umwelt können wir jederzeit unseren aktuellen Stand erkennen.
Habe also den Mut, und schaue immer bewusst in den Spiegel deines Umfeldes. Mache dir bewusst, welche Gedanken sich gegen andere und gegen dich selbst richten.
Wir können uns von einem Moment zum anderen dafür entscheiden, neue Wege zu gehen und uns zu verändern. Ebenso können wir uns ab sofort dafür entscheiden, anderen zu vergeben und Frieden mit bestimmten Ereignissen oder Menschen zu schließen. Das ist unabhängig davon, wie lange wir uns im Nichtvergeben aufgehalten haben. Sobald wir uns bewusst für eine Vergebung entscheiden, werden sich die Tore des Vergebens öffnen und unendliche Kraftströme können dadurch in unser Leben fließen.
Schließe Frieden mit deiner Vergangenheit und lasse die Wunder, die dadurch aktiviert werden, in dein Leben fließen.
Prüfe, ob es noch irgendwelche Differenzen mit anderen Menschen gibt. Mache hierzu eine Liste, und schreibe alle Namen von den Menschen auf, die für deine Entwicklung wichtig waren und es heute noch sind.
Mache keinen Unterschied, ob es sich um negative oder positive Situationen gehandelt hat und wie deine heutige Einstellung zu diesen Menschen ist. Gehe dabei weit in deine Vergangenheit zurück und prüfe anhand deiner Liste, ob du noch ungute Gedanken gegenüber dieser Person hast. Gibt es noch einen versteckten Groll oder einen Missklang zu dieser Person?
Sollte das der Fall sein, dann kläre, warum das so ist, und was es mit dir zu tun hat. Bearbeite in dieser Form jede Disharmonie und prüfe, ob du bereit bist, der Person und auch dir zu verzeihen. Jede Emotion hilft dir dabei, deinen momentanen Stand zu dieser Situation zu erkennen. Erst wenn du die Sache neutral, emotionslos, also mit einer ruhigen Gelassenheit sehen kannst, ist sie gelöst und aufgearbeitet. Wenn du bereit bist, dir und anderen zu verzeihen, gehe zum nächsten Schritt über:
Mache ein kurzes Vergebungsritual für jede Person, die du auf die Liste geschrieben hast. Bitte die jeweilige Person um Vergebung für all die Verletzungen, die du der Person bewusst oder unbewusst zugefügt hast. Verzeihe auch du der Person all die Dinge, die sie dir angetan oder zugefügt hat.
Spreche deinen Dank aus und danke der Person dafür, dass sie dir die Möglichkeit gegeben hat, an eurer Begegnung zu wachsen und zu reifen. Du hast die Lektion verstanden und dadurch ist es ab sofort nicht mehr notwendig, die alten Denkmuster aufrecht zu erhalten. Zum Abschluss wünsche der Person alles Gute für ihren weiteren Weg und segne sie mit deinem Licht und deiner Liebe.
Mache dir bewusst, ob es noch etwas gibt, was du dir selber nicht verzeihen kannst.
Wofür verurteilst oder verachtest du dich und bestrafst dich über Verhaltensweisen, die sich gegen dich richten? Achte auch darauf, wie oft du dir selbst gegenüber lieblose Gedanken hast, und wie oft du selbst mit dir im Konflikt stehst oder dich selbst bekämpfst.
Was ist in deinem Unterbewusstsein zu einzelnen Eigenschaften gespeichert?
Setze dich dazu bequem hin und suche dir einen der folgenden Begriffe heraus:
Liebe
Trost
Harmonie
Vollkommenheit
Rache
Streit oder Disharmonie
Perfektionismus
Neid oder Eifersucht
Nimm als erstes einen Begriff, der dich spontan anspricht (negativ oder positiv). Schließe danach deine Augen, atme einmal tief ein und tief aus und dann stell dir den Begriff, den du dir ausgewählt hast, als eine Person vor. Stell dir genau vor, wie die Person aussieht. Wie zeigt sich die Liebe, der Trost, die Harmonie, die Vollkommenheit, die Rache, der Streit, der Perfektionismus, der Neid oder die Eifersucht?
Du kannst der Person auch weitere Fragen stellen und ihr ebenfalls etwas mitteilen.
Mache diese Arbeit mit den Eigenschaften, die du näher kennenlernen möchtest. Du kannst diese Übung auch mit weiteren Begriffen machen.
Ende Übung
Hintergrund der Übung:
Finde über diese Übung heraus, was in deinem Unterbewusstsein zu den einzelnen Eigenschaften gespeichert ist. Du kannst daran erkennen, wie dein Verhältnis zu den einzelnen Eigenschaften ist und mit "wem" du es wirklich in deinem Inneren zu tun hast. Ehrlichkeit und Bewusstheit sind Voraussetzung für diese Arbeit. Das bedeutet, dass du die Bilder, die in dir als erstes hochkommen, zulässt und sie nicht wieder wegschiebst oder veränderst. Arbeite immer mit dem Bild, was sich dir als erstes zeigt.
Zeigt sich dir die Liebe z.B. als ein eine verhärmte Person oder als ein eigenbrötlerischer Kauz, der sich im Mangel fühlt, dann sieht es mit deiner Liebesfähigkeit ebenso aus. Genauso verhält es sich auch anders herum, wenn sich die Liebe z.B. als übergewichtig, maßlos und übertreibend zeigt. In diesem Fall ist zu klären, wo du zu gewichtig und maßlos bist. Wo gibst du zu viel und wen überschüttest du vielleicht mit zu viel Liebe oder wo übertreibst du es?
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